Tuesday, March 13, 2007

Zu Magisterarbeitrecherchezwecken habe ich mich heute aus dem mehr oder weniger geordneten Teil der Stadt hinaus und in das Straßengewirr von Old Delhi begeben. Der Riksha-Fahrer hat uns nur unwesentlich übers Ohr gehauen und bis direkt vor die Pforten des Red Fort gefahren, das in meiner Erinnerung bei meinem letzen Besuch noch nicht ganz so ranzig aussah wie heute. Aber schee wars trotzdem. Und voller Touristen. Und die Sonne hat sogar kurzzeitig geschienen, nachdem sich gestern den ganzen Tag der feuchte Zorn Gottes über der Stadt entleert hat. Und die indischen Herrscher haben damals wohl weder Kosten noch Mühen gescheut, um sich selbst ein schönes Eigenheim zu errichten. Und alles ohne Bausparvertrag.


Der richtig interessante Teil kommt dann aber erst, wenn man wieder draußen auf der Straße ist und die ganzen Händler abgeschüttelt hat, die einem seltsame Sachen andrehen wollen. Die ehemalige Prachtstraße dieses Stadtteils ist eher nicht mehr so glanzvoll wie zu ihren Jugendzeiten, kann dafür aber mit sehr subtiler Werbung aufwarten.


Und das Herz geht einem auf, wenn man sieht, wie sorgsam im Land der Kühe und IT-Freaks mit den Datenbahnen der neuzeitlichen Telekommunikation umgegangen wird:


Wem da noch Zweifel am Weltmachtstatus des Subkontinents kommen, der möge bitte brausen gehen. Und wer wissen will, wie denn so viele Inder in ein einziges Land passen - genau so!


Und was den Feierabendverkehr angeht, so gibt es hier eher gemütliche Staus, bei denen man sich mit seinen Vorder- und Hinterrikshas und der einen oder anderen Kuh unterhalten kann, immer ganz gelassen und immer an der frischen Luft. Obwohl: das 'frisch' ist hier nicht im wörtlichen Sinne des europäischen Verständnisses von Luftqualität zu verstehen, sondern eher als Gradangabe im unteren Teil der 'So riecht es also, wenn ich mich in einer Urinpfütze suhle und nebenbei am Auspuff von Onkel Erwins altem Tatra mit laufendem Motor nuckele'-Skala. Mahlzeit!

4 comments:

Unknown said...

So, mal schauen, ob das klappt - des mit dem Bloggen scheint nicht so einfach zu sein. Ich kann noch nicht mal meinen Namen ändern um meine Anonymität zu wahren und habe gerade eben diesen Text schon einmal eingegeben, aber mein Computer entschied sich, alles zu löschen. Aber ich bin, glaube ich, nicht hier um meine technische Unfähigkeit zu dokumentieren, sondern um die schönen Bilder und Kommentare zu würdigen.

"Auch einer" hat es sehr schön formuliert, das mit dem Fön. Ich würde nur raten, vorher nachzusehen, ob auch wirklich keiner in der Badewanne liegt bevor man das ausprobiert.

So, wenn das jetzt geklappt hat bald mehr. Alle Kommentare über das Namen ändern sind willkommen.

Anonymous said...

So, und jetzt habe ich auch herausgefunden, wie sich Nicht-Blogger eintragen können, und die Einstellungen dementsprechend geändert. Also los, Leute, schreibt, bis die Fingerknöchel knacken!

Krank said...

Respekt, toter Frosch, das Bild von Chandni Chowk von oben, um diese Prachtstraße handelt es sich doch (?), ist beeindruckend getroffen. Ceterum censeo: Ich wohne woanders!

Anonymous said...

wir wollen mehr! oder zumindest ich für meinen teil