Saturday, February 24, 2007

So. Nachdem jetzt eine ganze Weile Schweigen im Wald bzw. im Netz geherrscht hat, möchte ich mich dann doch mal wieder zu Wort melden, um weiteren bösen Anfeindungen bezüglich siehe vorher entgegenzuwirken. Mittlerweile stellt sich hier der Frühling ein, es ist Sonntag, die Blätter vor dem Fenster rauschen (in zwei Monaten, wenn es so richtig stöhneheiß wird, werden sie vermutlich eher knistern) sanft, und die Sonne scheint, wenn auch zaghaft. Delhi ist immer noch laut, immer noch staubig, aber im Großen und Ganzen recht nett. Und, liebe Verena, das ist keine Brücke, sondern die Straße zum Parlament, und ich habe mit einem neuen Eintrag gewartet, bis du dich als Kommentatorin verewigt hast, so sieht das nämlich nackig aus. Genau. Letzte Woche bin ich - naiv durch und durch - in die Bibliothek der JNU geschlendert. Was soll ich sagen? Mir fehlen die Worte. Ein Abriss würde die Gegend mit Sicherheit verschönern. Wer Blade Runner kennt, mag die architektonische Kulisse dieses Films in Gedanken auf ein Bibliotheksgebäude übertragen. Die Bücher dort sind uralt, wenn man eines aus dem Regal zieht, fällt es wahlweise auseinander oder man steht in einer Staubwolke. Aber nun ja, man kann nicht alles haben. Dafür hat sich der Bibliothekseinlasser jedes Mal wie irre gefreut, wenn ich mit wirrem Blick auf der Suche nach der richtigen Abteilung an ihm vorbeigestolpert bin.

Mittlerweile hat es mit dem ersten Job geklappt: ich bin jetzt Tutorin für das Fach Deutsch an der Britischen Schule. Praktisch gesagt heißt das, dass ich zwei Muttersprachler (Alex aus Wien, küss' die Hand, und den Stefan ausm Prenzlberg, jenau!) auf das Internationale Abitur vorbereiten darf, von der Pike an und bisher ohne Unterrichtsmaterial. Selbiges ist für die Sek II nämlich extremst dünn gesät. Aber ich darf über das Österreichische Kulturforum nach Herzenslust Bücher ordern, juchhe.
So. Dit war dit.
Jetzt kommen noch ein paar Photos, die zwar nicht taufrisch, aber trotzdem schick sind.

Man sieht hier die Barbara und den Armin, die in einem tibetischen Tempel ungefähr drei Wochen lang an Buddhas herumgeschraubt und -gefeilt haben, damit die wieder hübsch anzusehen und keine Schande für die tibetischen Mönche sind. Die Anne, die auch dazugehört, war nach ein paar Tagen des Zusehens und Kontemplierens rechtschaffend gelangweilt und hat deswegen das Weite und Zuflucht in der Hauz Khas Enclave gesucht. Und wir sind dann schön durch die Stadt geschlunzt und haben Sachen angeschaut. Und ein klitzekleines Bisschen eingekauft. Und waren im Kino. Bollywood natürlich. Knapp vier Stunden, wegen des größeren Kunstgenusses (und vollen Kinos) in der ersten Reihe, gemäß dem Werbespruch der Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland. Und wenn die Anne und der Armin und die Barbara nächste Woche wiederkommen, dann ist der nächste Bollywood-Heuler dran, genau. Und Tobias wird mitgeschleppt.

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